Grundsätzlich ist dieser seit 1978 vorgeschrieben. Damals noch in einer VDE Norm. Mit der ersten Wärmeschutzverordnung 1988 bekam der hydraulische Abgleich mehr Gewicht. Seit es die EnEV / GEG gibt ist der hydraulische Abgleich für Alle verpflichtend, die Sanierungen an der Heizung vornehmen oder ein Gebäude zum Effizienzhaus sanieren.
Es gibt einen hydraulischen Abgleich nach Verfahren "A" und Verfahren "B". Im Verfahren "A" wird die Heizlast eines Raumes anhand der Raumgröße und der angenommenen Heizlast des Gebäudes ermittelt. Im Verfahren "B" wird die Heizlast für jeden Raum berechnet. Daher ist das Verfahren "A" ungenauer als Verfahren "B".
Ein hydraulischer Abgleich ist für alle Förderprogramme zwingend vorgeschrieben.
Um was geht es jetzt konkret?
Bei einem hydraulischen Abgleich wird die Heizungsverteilung von der Heizkreispumpe bis zum Heizkörper betrachtet. Mit steigender Entfernung und auch der Höhe in der Heizungsverteilung, steigt der Widerstand in den Rohrleitungen. Weiter gibt es unterschiedlich große Heizkörper, die auch eine unterschiedlich große Menge an Heizungswasser benötigten, um Ihre Heizleistung zu erzeugen.
So kommt es vor, dass die kleine Heizplatte, im Gäste WC im Erdgeschoß, das meiste Heizungswasser abbekommt und der große Heizkörper unter dem Dach im Studio fast nicht warm wird. Man kann jetzt entweder die Heizkreispumpe oder die Vorlauftemperatur hochdrehen.
Effizienter ist es aber einen hydraulischen Abgleich durchzuführen. Hier wird nun für jeden Raum, in Abhängigkeit der benötigten Heizlast des Raumes und der Position des Heizkörpers im Heizungssystem, ein Einstellwert berechnet. Dieser Wert wird dann am Heizkörperventil (nicht Thermostat) eingestellt. So hat jeder Heizkörper in der Heizungsverteilung den identischen Widerstand, was zur Folge hat, dass man die Leistung der Heizkreispumpe und auch die Vorlauftemperatur reduzieren kann. Gleichzeitig reduziert sich der Volumenstrom in der Heizungsverteilung.
Existieren mehrere Steigleitungen, bzw. in umfangreichen und weitläufigen Verteilungen, kann es notwendig sein sogenannte Strangregulierventile einzubauen.
Ein hydraulischer Abgleich funktioniert grundsätzlich auch in einem „Einrohrsystem“, aber etwas anders.
Ventile für einen automatischen hydraulischen Abgleich funktionieren zwar, können aber die benötigte Heizlast in einem Raum nicht ermitteln. Das ist dann ein hydraulischer Abgleich nach Verfahren „A“.
Hand in Hand geht ein hydraulischer Abgleich mit der Verwendung einer hocheffizienten Heizkreispumpe. Diese regelt den aktuell benötigten Volumenstrom im Heizkreis automatisch.
Weiter ist die Verwendung von elektronisch gesteuerten und programmierbaren Heizkörperthermostaten sehr zu empfehlen. Diese regeln die Raumtemperatur nicht nur sehr genau, sondern schalten während der Nachtabsenkung auch tatsächlich den Heizkörper ab.
Ein hydraulischer Abgleich spart je nach Größe der Heizungsverteilung etwa 6% - 15% an Energie.